Lothar Wittig erreicht beim 26th International Gliding CUP / KLIX 2018 mit dem vereinseigenen Discus 2 (WZ) in der Standardklasse den 15 Platz in der Gesamtwertung.
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In diesem Jahr wurde die Wettbewerbssaison für den LSV Schwarzwald von Lothar Wittig eröffnet. Lothar nutzte den vereinseigenen Discus 2 (Wettbewerbskennzeichen WZ). Nachdem er am 21. Und 22. April in Winzeln noch zwei schöne und mehrstündige Trainingsflüge absolvieren konnte, startete Lothar in der folgenden Woche in Richtung Klix. Nach 7 Stunden Fahrt waren Pilot und Flugzeug gut in Sachsen angekommen. Am Folgetag, dem 26. April, stand dann der Wettbewerbs-Check-In und der Systemcheck an. Auch war die Möglichkeit von Trainingsflügen gegeben. Jedoch war der Wind sehr stark, so dass dies nur wenige Piloten ausnutzten.
Klix ist einer der ersten Wettbewerbe im Jahr, seit Jahren regelmäßig gut besucht und sehr schnell ausgebucht. Entstanden ist er aus einer Idee einen Wettbewerb für die „alten Langohren“ anzubieten. Mittlerweiler ist es ein international anerkannter und anspruchsvoller Wettbewerb. Lothar nahm bisher bereits in den Jahren 2000 und 2002 teil. Was damals noch Pokal der alten Langohren hieß, ist heute der 26th International Gliding Cup mit 97 Piloten und dem Motto „Klasse Treffen. Asse treffen. Klassentreffen“.
Unser WZ mit Lothar im Cockpit startete in der Standardklasse – zusammen mit 29 weiteren Piloten aus mehreren Ländern:
- 23 x Deutschland
- 4 x Dänemark
- 2 x Niederlande
- 1 x Belgien
Am 27. Und 28. April standen dann der erste Wertungstage an. Die Aufgaben beider Wertungstage waren Racing-Tasks mit festen Wendepunkten. Die Strecken führten auch auf polnisches Staatsgebiet. Am ersten Wertungstag standen 260 km mit Wolkenthermik auf dem Plan. Lothar konnte diese Aufgabe mit einem hervorragenden dritten Tagesplatz bewältigen. Leider lief es am zweiten Wertungstag nicht mehr so gut: Im Gegensatz zum Vortag war nur Blauthermik bei mittlerer Arbeitshöhe (Die Höhe, bis zu der das Segelflugzeug in der Thermik steigen kann) verfügbar.
Leider waren die taktischen Entscheidungen beim Abflug nicht optimal, so dass es von Anfang an nicht so gut lief. Abends wurde es dann auch noch „eng“, da sich am späten Nachmittag ein Abschirmung (eine hohe Wolkenschicht, die die Sonneneinstrahlung und damit auch die Thermik verringert) breit gemacht hatte. Aber die Lausitzer Heide ist glücklicher Weise dafür bekannt, dass es auch bei geringer Einstrahlung immer wieder gute Bärte (so nennen Segelflieger die Thermik) geben kann. Es kamen zwar nicht die „Hammerbärte“, aber es reichte aus um Nachhause zu kommen. Damit reiche es immer noch für den elften Tagesplatz. Eine sehr gute Leistung, denn an diesem Tag schafften es 18 Piloten der Standardklasse nicht mehr an den Klixer Flugplatz zurück und mussten außenlanden oder andere Flugplätze ansteuern.
Am dritten und vierten Wettbewerbstag machte dann das Wetter den Piloten einen Strich durch die Rechnung. Leider konnte nicht geflogen werden. Statt dessen bot sich die Gelegenheit die Umgebung am Boden zu erkunden und die Tradition der „Walpurgisnacht“ zu genießen:
- Am 30.04. war die „Walpurgisnacht“. In jedem Dorf werden riesige Feuer angezündet und eine Hexe ganz oben drauf wird verbrannt. Damit soll der Winter vertrieben werden.
- Früher (hauptsächlich zu DDR-Zeiten) wurde in der Region sehr viel Braunkohle abgebaut. Viele Tagebauten wurden stillgelegt und die Gruben geflutet. Daraus hat sich eine wunderbare Seenlandschaft gebildet die mittlerweile einen großen Freizeitbeitrag leisten. (z.B. Bärwalder See)
Am 1.5. konnte dann wieder geflogen werden. Leider war dieser Tag für Lothar nicht von Erfolg gekrönt. Kurz nach dem Abflug wurde er beim Kurbeln (der Segelfliegerausdruck für der Kreisen in der Thermik) durch den Wind in Richtung eines Sperrgebiets verlagert. Unglücklicherweise war er dann beim letzten Kreis mit dem rechten Flügel für 4 Sek. drin. Dies bedeutet „virtuelle Außenlandung“ an diesem Punkt. Er flog dann allerdings (außer Konkurrenz) die ganze AAT-Aufgabe weiter, die wieder sehr anspruchsvoll. Leider sind ihm an diesem Tag wohl ca. 700 Wertungspunkte möglich gewesen wären. Aber wenigstens kam der Flugspaß an diesem Tag nicht zu kurz!
Über die gesamte Zeit herrschte eine Wetterlage mit Warmluftadvektion und starken Winden. Das bedeutet, die Bärte sind nicht homogen, zerrissen und der Windversatz ist groß. Was ja zum oben beschriebenen Missgeschick führte. Mittwoch und Donnerstag waren aus diesem Grund erneut nicht fliegbar. Aber Freitag und Samstag versprachen nochmals gutes Flugwetter.
Hochmotiviert ging es dann am Freitag um 6:30 „aus den Federn“. Gegen 7 wurde der Flieger aufgerüstet und ab 8:15 in die Startaufstellung gebracht. In der Zwischenzeit war dann noch etwas Zeit fürs Frühstück und den üblichen Austausch unter Fliegern. Nachdem um 10:30 der Briefing abgehalten wurde, hieß es startbereit zu sein und endlich zu starten! Am Freitag stad erneut eine AAT Aufgabe auf dem Plan und es lief wieder besser für Lothar: Mit dem zwölften Tagesplatz konnte der letzte Flug wieder etwas vergessen gemacht werden. Da es am Samstag dann nochmals einen 13. Platz ergab, konnte Lothar den Wettbewerb mit einem tollen 15. Platz beenden.
Was am Ende aber wirklich zählt: Es hat ein weiteres Mal großen Spaß gemacht! Lothar ist insgesamt 1363 Flugminuten (22:43 Stunden) in der Luft gewesen, hat tolle Flüge in einer großartigen Region erlebt und die Geselligkeit unter Fliegern genossen.