LSV Schwarzwald erreicht Platz 10 der Segelflugbundesliga 2024 – Bundesligasaison im Wechselbad der Gefühle
Für den Luftsportverein Schwarzwald war die gesamte Saison und auch die Schlussplatzierung auf Platz 10 mit durchwachsenen Gefühlen belegt. Nach dem Rundensieg in der Woche zuvor, sicherte der 17. Rundenplatz in der Abschlussrunde den Platz in der Top-10 der deutschen Segelflug-Topvereine.
Leider nur ein Wertungsflug
Das Wochenendwetter war geprägt von einer durchziehenden Kaltfront und bot sowohl am Samstag als auch Sonntag die Möglichkeit für Bundesligaflüge vom Winzelner Flugplatz aus. Unter anderem bedingt durch die Urlaubszeit war die Team-Besetzung leider sehr dünn und lediglich Michael Schlaich ging am Sonntag an den Start. Die Frage vor dem Abflug war dann nur noch „Nach Norden oder nach Westen?“. Michael entschied sich für ein Experiment und flog nach Westen in Richtung der benachbarten Vogesen. Daraus ergab sich eine für die Bundesligaflüge der Schwarzwälder unkonventionelle Route: Von Winzeln aus bis westlich von Colmar in die Vogesen, zurück bis zum Farrenberg an der Kante zur Schwäbischen Alb, weiter in die Gegend von Vöhrenbach und noch nach Musbach, bevor es zurück an den Flugplatz Winzeln ging. Leider war das Wetter im Südwesten für schnelle Flüge nicht optimal. Auch ist die gewählte Route – quer zu den Mittelgebirgen – nicht für die ganz schnellen Flüge bekannt. Am Ende des Tages ging Michael Schlaichs Flug dann mit 99,92 km/h, ganz knapp unter der magischen 100km/h-Schwelle, in die Wertung ein und sicherte dem LSV Schwarzwald wertvolle vier Punkte.
Wechselbad der Gefühle
Die 2024er-Saison hatte für den LSV Schwarzwald ein Wechselbad der Gefühle parat. Die Rundenplatzierungen deckten zwischen zwei Rundensiegen und zweimaligem 27. Platz quasi alles ab, was die Tabelle zu bieten hatte. Zur Saisonmitte machte sogar kurzzeitig das Abstiegsgespenst auf sich aufmerksam, als wegen wochenlangem Schlechtwetter keine Punkte mehr auf das Konto flossen. In Runde 10 war der Tiefpunkt der Saison auf Platz 22 markiert. Innerhalb von vier Runden zeigten die Winzelner Piloten dann aber, was in Ihnen steckt und es ging wieder zurück nach oben auf Platz acht. Michaels Fazit zum Saisonabschluss war dann auch „Wir können nach dem Saisonverlauf stolz sein, dass wir auf dem 10. Platz abgeschlossen haben. Am Ende war es aber so eng, dass wir uns bei optimaler Wetternutzung in der letzten Runde noch auf den 6. Platz hätten verbessern können. Schade, dass es nicht funktioniert hat.“
In der Saison 2024 waren insgesamt 22 Pilotinnen und Piloten des Luftsportvereins Schwarzwald an der Punktejagt beteiligt. Davon 16 konnten mindestens einen Wertungsflug erreichen. Leider war die Mindestteamstärke von drei Piloten pro Runde nicht immer gegeben, so dass an fünf Runden unter den Möglichkeiten geflogen wurde. Zusammen mit den drei Runden, an denen wetterbedingt gar nicht geflogen werden konnte, ergibt sich ein offensichtlich unausgeschöpftes Punktepotential. Andererseits lieferten die motivierten Piloten aus ihren Flügen regelmäßig Bestleistungen ab, wodurch sich auch zwei Rundensiege ergaben. Herauszuheben ist, dass mit Felix Hezel auch ein Newcomer sein Potential einbrachte: Mit sieben Rundenteilnahmen und insgesamt drei Wertungsflügen war dies ein wertvoller Beitrag zum zehnten Abschlussplatz.
Zweiter Rundensieg der Saison
Das Wetter bot eine Chance für den LSV Schwarzwald, die dieser optimal nutzte: Mit einer guten Rundenstrategie, geschickter Flugtaktik und einem motivierten Pilotenteam holte der Luftsportverein Schwarzwald den zweiten Rundensieg der Bundesligasaison 2024 an den schönsten Flugplatz Süddeutschlands – nach Fluorn-Winzeln. In der Gesamtwertung bedeutete dies ein Vorrücken um zwei Plätze auf Platz neun.
Die Ausgangslage für das Wochenende war meteorologisch sehr spannend. Südlich des Klippenecks befand sich ein Gebiet voller Wolken und teilweise auch Regen. Nördlich von Mannheim lag ebenfalls ein Gebiet voller Abschirmungen. In beiden Gebieten wurde somit eine intensive Sonneneinstrahlung verhindert und es war keine Thermik zu erwarten. Dazwischen war für den Samstag ein Bereich mit gutem Wetter angekündigt. Am Sonntag war für ganz Deutschland großflächig Regen zu erwarten. Der LSV Schwarzwald hatte daher mit seinem Flugplatz in Winzeln sehr gute Ausgangsbedingungen gegenüber den bundesweiten Mitbewerbern.
Ein Team aus sechs Piloten fand sich am Samstagfrüh dann am Flugplatz ein, um die Flugzeuge aufzubauen, startklar zu machen und in Startposition zu bringen. Nichts sollte dem Zufall überlassen werden, damit diese außergewöhnliche Chance auch optimal genutzt werden konnte. Ab 12:30 Uhr wurde en Block von drei Flugzeugen von den Schleppmaschinen zügig in die Luft gebracht. Anfänglich war das Wetter noch schwach und erfüllte noch nicht die hohen Erwartungen. Glücklicherweise verbesserte sich das Wetter dann aber schnell und lieferte tolle Steigwerte. Teilweise bildeten sich Wolkenstraßen über dem Schwarzwald und um das Gebiet der südlichen Schwäbischen Alb. Der Rundenschnellste des LSV Sven Killinger fasste den Flug zusammen: „Der Süd- und Nordschwarzwald waren dabei besonders gut. Knifflig war aber das schwächere Gebiet dazwischen um Winzeln herum. Mit Steigwerten von über 3 m/s und Basiswerten von über 2.200 m ist es uns dann aber gelungen, die bundesweit höchsten Schnittgeschwindigkeiten zu erzielen und mit Vorsprung den Rundensieg zu erreichen.“ In allen drei Wertungsflügen war die Flugroute das bewährte Schwarzwald-Jojo: Schwarzwald runter und Schwarzwald hoch – idealerweise auf den durch die Wolken vorgegebenen „Schnellrouten“.
Den schnellsten Flug lieferte Sven Killinger mit dem vereinseigenen Ventus 3T und 126,96 km/h ab. Volker Herzog war mit dem Arcus T des LSV 119,57 km/h schnell und Michael Schlaich erreichte 117,6 km/h mit seinem Ventus 2cxM. Michael entschied sich zudem zu einem späteren Start um 14:34 Uhr, was einem erfolgreichen Flug jedoch nicht abträglich war. Frederick Hauenschild war Teil der Startgruppe und konnte mit 112,8 km/h ebenfalls einen herausragenden Geschwindigkeitsschnitt abliefern, was noch zu Platz vier im vereinsinternen Ranking reichte. Joachim Schwenk (95,64 km/h) und Harald Hajen (81,85 km/h) starteten etwas nach bzw. vor der Dreiergruppe und legten ihre Flugrouten teilweise noch über die Schwäbische Alb.
Mit dem Rundensieg in der vorletzten Bundesligarunde wurde eine sehr gute Basis für den Ligaabschluss am kommenden Wochenende gelegt. Ein Aufrücken bis auf Rang sechs wäre rechnerisch möglich ist aber eher theoretischer Natur. Auch ein Abrutschen bis auf Rang 14 wäre rechnerisch möglich, sofern das Wetter gar nicht mitspielt und die Sonne überall, außer im Schwarzwald scheinen würde. Auch davon ist nicht auszugehen. Somit besteht die realistische Chance, dass sich die Winzelner in der Schlusswertung 2024 in den Top 10 der Deutschen Segelflugvereine verewigen können. Die Wetterberichte zum Wochenende werden daher besonders spannend.
Das Sommerwetter gut genutzt
Mit dem zwölften Rundenplatz und neun Punkten mehr auf dem Konto konnte der LSV Schwarzwald die 15. Saisonrunde der Segelflugbundesliga recht gut nutzen. Es zeigt sich aber bereits – wie schon in der vergangenen Woche vermutet – dass der achte Gesamtplatz eine schwierige Position ist. zum Siebtplatzierten hat sich der Abstand von 25 auf 33 Punkte vergrößert, wobei gleichzeitig die Verfolger Druck machen. Die zwei Punkte Abstand zum Nächstplatzierten schrumpften auf null und auch in der Verfolgergruppe gab es Platzwechsel. So wurde der neunte Platz von der SFZ Ottengrüner Heide übernommen und der LSV Bamberg muss sich nun mit Platz elf begnügen.
Die Wetterbedingungen für den Streckensegelflug im Südwesten waren an beiden Wettbewerbstagen ordentlich, teils aber auch schwierig. Der teils komplett blaue Himmel machte es schwierig, die (Blau-)Thermik zu finden. Den schnellsten Flug lieferte Stephan Mayer mit fast 112 km/h am Samstag ab. Seine kurze Flugzusammenfassung lautet: „Das Wetter war schwierig, weil eher schwache Thermik vorherrschte. Glücklicherweise gab es eine Konvergenzlinie entlang der Schwäbischen Alb. Diese hatte eine Wolkenstraße gebildet. In diesen Bereichen hat es auch ein paar Mal geregnet. Einmal musste ich durch einen Schauer – dahinter ging es dann aber mit 3,5 m/s aufwärts. Am Ende stieg die Basis auf 2300m. Von dort aus musste ich den ca. 60km langen Endanflug ohne eine Wolke durch tote Luft machen und kam gerade so nach Winzeln zurück. Es war also ein spannender und ereignisreichen Flug.“
Frederick Hauenschild schaffte den zweitschnellsten Flug mit 96 km/h – ebenfalls am Samstag. Seine Routenwahl war auch in Richtung Alb, um die Konvergenzlinie zu nutzen. Bei einer Konvergenzlinie strömen Luftmassen von zwei Richtungen aufeinander zu, was zu aufsteigender Luft in diesem Bereich führt. Sven Killinger ist der Dritte im Wertungsbunde. Sein Flug war mit 100,21 km/h zwar schneller als der von Frederick. Aufgrund des leitungsfähigeren Flugzeuges wurden ihm jedoch weniger Punkte zugeteilt. Sven flog am Sonntag und wählte eine Route nach Norden bis nördlich von Mannheim und flog dann wieder in die Heimat zurück.
Die drei weiteren Bundesligapiloten am Start waren Michael Schlaich (Sonntag, 97 km/h), Joachim Schwenk (Sonntag, 88,4 km/h) und Fabian Krauss (Samstag, 78,8 km/h). Michael flog einmal um Stuttgart herum. Er startete in Richtung Norden, drehte nach Südosten bei Königstuhl und trat den Heimweg bei Aalen an. Er schaffte so eine Strecke von 384 km. Bei Reutlingen musste Michael allerding seinen Motor als Heimkehrhilfe für eine kurze Zeit zu Hilfe nehmen. Joachim startete im Rahmen des Klippeneck-Wettbewerbs und flog von dort in Richtung Albstadt, Südschwarzwald und Nordschwarzwald, um seine Aufgabe zu erfüllen.
Die Ausgangslage für die letzten vier Bundesligarunden hat sich zu vergangener Woche nicht verändert: nach oben strecken und im „Rückspiegel“ die Verfolger im Auge behalten. Es bleibt spannend!
Sechsmal Schwarzwald-Jojo
Wow! An nur zwei Wochenenden konnte das Segelflug-Bundesliga-Team des Luftsportvereins Schwarzwald 10 Plätze in der Gesamtwertung nach vorne rücken. Nach fünf Plätzen in der 13. Saisonrunde, konnten in der 14. Runde nochmals fünf Plätze herausgeflogen werden. Gekrönt wurde dies vom ersten Platz in der Rundenwertung.
In diesem Jahr freuen sich die LSV-Schwarzwald-Piloten schon über Kleinigkeiten: Die zweite Woche in Folge gab es zumindest an einem Tag hervorragende Wetterbedingungen für die Liga-Flüge. Entsprechend waren auch sechs Piloten am Start, um die drei besten Flüge abzuliefern. Alle Flüge an diesem Tag die gleiche Strategie: „Das Schwarzwald-Jojo“. Da für die Wertungsflüge bis zu drei Wendepunkte erlaubt sind, bietet sich der Schwarzwald bei guten Bedingungen besonders an: Die Nord-Südausdehnung beträgt ca. 100km und mehr (je nach Lage der Wendepunkte). Somit können vier Schenkel „hin und her“ geflogen werden, was eine Strecke von über 400km ergibt. Dies ist mehr als ausreichend für die Bundesligawertung. An diesem Tag waren die Bedingungen für den Schwarzwald als sehr gut vorhergesagt, was sich bewahrheiten sollte. Höhen bis 2.500 Meter waren möglich und die Thermik bildete Aufreihungen – sogenannte Wolkenstraßen. Diese Straßen konnten die Segelflieger nutzen, um größtenteils im Geradeausflug und ohne Kreisen in der Thermik mit hohen Geschwindigkeiten den Schwarzwald auf und abzufliegen. Wenn dann einmal doch ein paar Kreise notwendig waren, konnte die stärkste Thermik ausgesucht werden.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Mit 354,61 Punkten und damit 0,06 Punkte vor dem Gesamterstplatzierten LSV Rinteln konnten die Schwarzwälder den Rundensieg nach Fluorn-Winzeln holen. Michael Schlaich war erneut der schnellste Pilot mit einer Wertungsgeschwindigkeit von 140,92 km/h. Sven Killinger erreichte mit dem vereinseigenen Discus-2cT 135,25 km/h, gefolgt von Harry Hezel mit 125,2 km/h. Außerdem im Startteam waren Volker Herzog (125,53 km/h), der wegen des leistungsfähigeren Flugzeugs hinter dem etwas langsameren Harry Hezel platziert wurde, Felix Hezel zusammen mit Frederik Förstner im Duo Discus XLT (111,98 km/h) und Markus Schweizer (107,75 km/h).
Mit dem nun erreichten Platz acht der Gesamtwertung wird es deutlich schwieriger, weitere Plätze nach vorne gut zu machen. Zu Platz sieben fehlen bereits 25 Punkte und ein Rundensieg bringt „nur“ 20 Punkte. Die Top-7 der 2024er-Wertung konnten sich somit vom Rest der Bundesliga deutlich absetzen, wobei der erstplatzierte LSV Rinteln nochmals 73 Punkte Vorsprung zum Zweitplatzierten SFG Donauwörth-Monheim hat. Gleichzeitig beträgt der Vorsprung auf den direkten Verfolger des LSV Schwarzwald lediglich zwei Punkte. Für die noch anstehenden fünf Wertungsrunden der Saison heißt es daher einerseits „im Rückspiegel“ achtsam zu sein und nach vorne alles zu geben.
Weiter in Richtung Top 10
Das vergangene Wochenende bescherte den Bundesligapiloten des Luftsportvereins Schwarzwald zwar kein Traumwetter, allerdings endlich wieder einmal sehr gute Bedingungen, um ganz vorne mitzufliegen. Als Rundenergebnis wurde der vierte Platz erreicht. Die damit gutgeschriebenen 17 Punkte verliehen einen ordentlichen Schub und katapultierten den LSV in der Gesamtwertung von Platz 18 auf 13 .
Der Samstag brachte noch mäßige Bedingungen, die nur Michael Schlaich in die Luft lockten. Am Abend dauerte der Flug rund 4:30 Stunden und erbrachte eine Strecke von fast 380 km. Der Sonntag sollte dann nochmals deutlich bessere Bedingungen liefern und es waren acht Piloten am Start. Zwischen 11:30 und 12:30 starteten fast alle zu ihren Flügen. Michael Schlaich startete bereits um 9:43 Uhr und flog zunächst ans Westende des Schluchsees, von wo er mit Rückenwind bis nördlich Schweinfurt flog, um nach der Wende den Heimflug anzutreten. Aufgrund der in der Zwischenzeit aufgezogenen hohen Cirrusbewölkung und der damit einhergehenden reduzierten Sonneneinstrahlung war im Nordschwarzwald keine brauchbare Thermik mehr vorhanden. Michael musste daher in der Höhe von Loßburg seinen Motor für die restlichen Kilometer zu Hilfe nehmen. In der Nachfluganalyse kam Michael zum Schluss, ein etwas früherer Start hätte dies eventuell verhindert – aber hinterher ist man eben immer schlauer. Trotz dieser Heimkehrunterstützung zählte der Flug als schnellster Rundenflug des LSV Schwarzwald mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 140 km/h. Die beiden weiteren Wertungsflüge wurden von Matthias Sturm und Markus Schweizer absolviert. Wegen den Windbedingungen entschieden sie sich für ähnliche, jedoch kürzere Routen. Matthias erreichte eine Wertungsgeschwindigkeit von 134,6 km/h und Markus mit 100,4 km/h ebenfalls einen dreistelligen Schnitt. Die weiteren Piloten waren Sven Killinger, Stephan Mayer, Felix Hezel, Matthias Kraus zusammen mit Sibylle Krauss und Sascha Kopp.
Mit dieser Rundenleistung hat sich der LSV Schwarzwald auf Gesamtrang 13 und damit wieder in die Nähe der Top 10 der Bundesliga gebracht. Der Ranglistenerste LSV Rinteln hat sich mittlerweile eine sehr komfortable Führung herausgeflogen, die schon fast als Vorentscheidung gewertet werden kann. Trotzdem erscheint für die Schwarzwälder ein aufrücken in die Top 10 als realistisch und damit nächstes Ziel.
Zwei Plätze nach oben geflogen
„Endlich wieder einmal echtes Segelflugwetter mit richtiger Thermik, bei dem tolle Streckenflüge stattfinden konnten.“ So resümierte LSV-Schwarzwald-Pilot Harry Hezel den vergangenen Sonntag. Sechs Piloten und eine Pilotin bereiteten sich am Sonntagmorgen auf Ihre Bundesligaflüge vor. Der Flugplatz Winzeln lag an diesem Tag an einer Wettergrenze. Weiter im Süden verhieß der Wetterbericht schlechte Segelflugbedingungen. Für den Nordschwarzwald und darüber hinaus in Richtung Norden sollten sich jedoch recht gute Bedingungen einstellen. Somit war die Richtung klar und es musste nur noch etwas auf ordentliche Bedingungen am Heimatflugplatz gewartet werden. Ab 13 Uhr war es so weit: Die sieben Flugzeuge wurden nacheinander von den Schleppmaschinen in die Luft befördert, wo sie nun die Herausforderung hatten, nur mit der Energie der Thermik oben zu bleiben. Sven Killinger, Martin Kühn und Stephan Mayer bildeten ein Team und flogen weite Strecken gemeinsam. Gerade bei schwierigen Situationen hilft dieser Teamflug. Sven: „Es war schön, wie wir zu dritt beim Rückflug durch den Schwarzwald uns wieder gemeinsam aus niedriger Höhe in Teamarbeit beim Ausgraben geholfen haben“. Der Flug hatte für Sven aber auch Genussmomente: „Es war toll, nach Würzburg zu fliegen und dort über den Weinreben mit schönem Blick über der Stadt einen Aufwind zu finden.“ Alle drei flogen teils gemeinsam, teils getrennt in einer Linie in die Region von Würzburg und wieder zurück. Markus Schweizer und Matthias Krauss flogen in etwas die gleiche Route. Harry Hezel im Doppelsitzer zusammen mit Sascha Costabel flogen ebenfalls nach Norden, wo sie an der Erzgrube auf ca. 1.800 m kamen und von dort über Wolkenstraßen mit abfallender Tendenz bis kurz vor Bruchsal glitten. Von dort ging es dann bis Weinheim. Der Odenwald lieferte ordentliche Bedingungen. Dieser wurde dann von West nach Ost gekreuzt. Kurz vor der A7 östlich von Walldürn wendeten die beiden und es ging auf den Rückweg über Buchen, Mosbach und Bretten. Harry: „Der Einstieg in den Schwarzwald von Norden war für fast alle eine Herausforderung und wir sind wieder alle tief runtergeflogen. Nördlich von Wildbad bzw. bei den Windrädern ging es dann wieder aufwärts.“
Besonders hervorzuheben ist der Doppelsitzerflug von Fanny Franke und Michael Schlaich im Rahmen des Streckenflugtrainingsprogramms des LSV Schwarzwald. Hierbei sollen NachwuchspilotInnen durch das Coaching erfahrener Piloten an den Wettbewerb herangeführt werden. Der gemeinsame Kommentar im Anschluss war „Ein schöner Flug im Rahmen des Streckenflugtrainings. Aufgrund der Vorhersage waren wir erst skeptisch, dann optimistisch und letztlich hatten wir einen spannenden Flug.“
Am Ende des Wochenendes konnte der LSV Schwarzwald für die Segelflugbundesliga den Rundenplatz 13 erringen und damit acht wertvolle Punkte einsammeln. In dies Wertung kamen hierfür Sven Killinger, Martin Kühn und Markus Schweizer – alle drei mit jeweils über 100 km/h Durchschnittsgeschwindigkeit. Nach mehreren Runden, die wegen des zuverlässig schlechten Wetters der vergangenen Wochen wenig erfolgreich verliefen, konnten somit zwei Ränge in der Gesamtwertung gutgemacht werden. Nachdem schon am Vorgängerwochenende (Rundenplatz 6 mit 15 Punkten) zwei Ränge herausgearbeitet wurden, ist der Ausgangspunkt für die letzten sieben Wertungswochenenden der 18. Gesamtplatz.
Die Ergebnisse der siebten Bundesliga-Runde sind mit wenigen Worten zusammengefasst: Nass, ungemütlich, auf manchen Flugplätzen Süddeutschlands und darüber hinaus in weiten Regionen katastrophal! Am Flugplatz Winzeln war nicht daran zu denken, die Segelflugzeuge aus der Halle oder den Anhängern zu holen, wodurch die Runde für den LSV Schwarzwald mit null Punkten abgeschlossen wurde. In Niedersachsen konnten drei Vereine das dort wenigstens mittelmäßige Wetter für Wertungsflüge nutzen. Die Vereine LSV Rinteln, LSV Burgdorf und LSV Gifhorn konnten so wichtige Punkte sammeln. Rinteln arbeitete sich so von Gesamtplatz drei an die Spitze vor. Für den LSV Schwarzwald blieb es beim 15. Gesamtplatz. Es bleibt die Hoffnung auf besseres Wetter in den verbleibenden zwölf Bundesligarunden!
Eigentlich hätte auch der jährliche Vereinswettbewerb „Winzeln Open“ mit zahlreichen befreundeten Piloten von anderen Vereinen an diesem Wochenende stattfinden sollen. Insgesamt 45 Flugzeuge waren gemeldet. Der Wettbewerb wurde bereits am Mittwoch in Anbetracht der Wettervorhersagen abgesagt. Da die Infrastruktur mit Partyraum, Bar und Pool für den abendlichen Ausklang der Wettbewerbstage bereits weitgehend aufgebaut war, wurde aus dem Vereinswettbewerb kurzerhand ein Party-Wochenende. Einige der angemeldeten Piloten reisten auch ohne Flugzeug an, um wenigstens in Winzeln zu feiern. Unter anderem war eine Gruppe der Jugend vom Flugplatz Musbach bei Freudenstadt an zwei Abenden zu Gast.
Die fünfte Runde der 2024er-Segelflugbundesliga war erneut anspruchsvoll. Die feuchte und labile Luft am Samstag bot teilweise gute Thermikbedingungen, lockte die Piloten aber auch zu optisch schönen Wolken, die sich dann als Enttäuschung erwiesen. Am späteren Nachmittag zogen dann noch zügig die ersten Schauer auf. Einmal mehr war neben der geschickten Streckenauswahl auch das Timing für einen schnellen Flug sehr wichtig. Alles in allem waren die Bedingungen für die LSV-Piloten aber eher gut als schlecht, denn mit den drei Wertungsflügen konnte der achte Rundenplatz erreicht werden.
Den schnellsten Flug des Wochenendes legte Michael Schlaich vor. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 127,5 km/h flog er von Winzeln aus über die Schwäbische Alb, vorbei an Ingolstadt bis nördlich des Flughafens München. Zurück ging es dann gegen den Wind und damit deutlich langsamer über die gleiche Strecke. Durch die geschickte und lange Streckenwahl konnte Michael die Wertungszeit komplett im Rückenwind und damit sehr schnell fliegen. Der Unterschied wird deutlich, wenn man die Durchschnittsgeschwindigkeit für den gesamten Flug betrachtet, die 87,3 km/h betrug. Für die Wertung wird die über die Dauer von zwei Stunden geflogene Strecke herangezogen, die die schnellste Durchschnittsgeschwindigkeit ergibt. Stephan Mayer steuerte den zweiten Wertungsflug mit 95 km/h bei. Er flog von Winzeln an den Farrenberg an der Albkante, von dort über den Hochfirst im Südschwarzwald und den Übersberg zurück nach Winzeln. Da bei diesem Flug die Gegen-/Rückenwindanteile eher ausgeglichen waren, ergab sich ein deutlich geringerer Durchschnittswert für die Geschwindigkeit. Als Dritter in der Wertung muss Volker Herzog genannt werden. Volker flog mit seinem Sohn im Doppelsitzer über die Schwäbische Alb bis hinter Hayingen und wieder zurück. Er erreichte dabei eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 76,7 km/h. Als vierter Pilot des LSV Schwarzwalds startete Harald Hajen am Sonntag. Harald konnte jedoch die am Samstag erreichten Wertungen nicht übertreffen.
Mit den errungenen 13 Punkten konnte sich das LSV-Bundesliga-Team von Platz 15 auf Platz 12 nach vorne schieben und liegt jetzt nur noch knapp hinter den Top-10. Platz eins ist aktuell von der SFG Donauwörth-Monheim durch eine sehr konstante Leistung belegt. Auch die Zweit- bis Viertplatzierten konnten sich bereits einen nennenswerten Vorsprung aufbauen. Insgesamt sind noch weitere 14 Runden für die laufende Saison zu fliegen und es wird noch die ein oder andere Überraschung geben.
Am vergangenen Wochenende starteten die Piloten des Luftsportvereins Schwarzwald erneut zur Punktejagd in der Segelflugbundesliga. Nach den ersten drei Runden platzierte sich der LSV im Tabellenmittelfeld auf Rang 16. Mit den Leistungen des vergangenen Wochenendes war eine Verbesserung um eine Position auf Rang 15 geschafft. Damit stimmte die Richtung, um dem eigenen Anspruch, in den Topplatzierungen der Bundesliga mitzufliegen, nachdem 2023 mit dem dritten Platz abgeschlossen wurde.
Das lange Wochenende zu Christi Himmelfahrt war geprägt von sehr sonnigem Wetter und teilweise sehr guten Segelflugbedingungen. Während der Feiertag und der folgende Brückentag von Michael Schlaich, Matthias Krauss und Frederick Hauenschild für einen Ausflug nach Zwickau genutzt wurde, starteten das Bundesliga-Team am Samstag und Sonntag, um Punkte für den Verein zu erringen. Am Samstag war dies durch Blauthermik (die Thermik ist leider nicht durch Wolken erkennbar) teils schwierig, obwohl die Steigwerte in der Thermik oft sehr gut waren. Unter diesen Bedingungen schafften Konstantin Engelhard mit seiner DG600 mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 111,17 km/h im Schwarzwald und Volker Herzog mit dem vereinseigenen Ventus 3T mit 124,84 km/h die beiden ersten Wertungsflüge. Volker flog dabei über den Südschwarzwald ins Schweizer Jura bis kurz vor den Genfer See und wieder zurück. Den dritten Wertungsflug lieferte Matthias Sturm am Sonntag ab. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 132,4 km/h war dies der schnellste Flug des Wochenendes von Winzeln aus. Der Sonntag bot mit guter Wolkenthermik bessere Bedingungen, die Matthias perfekt nutzte.
Neben den drei Piloten, die die Wertungsflüge absolvierten, starteten weitere sechst Piloten des Bundesliga-Teams zu Ihren Flügen. Dies waren Harry Hezel und Felix Hezel (jeweils von Grossrückerswal in Sachsen aus), Markus Schweizer zusammen mit Stefan Krauss im Doppelsitzer von der Hahnweide bei Kirchheim/Teck aus und Harald Hajen, Fabian Krauss sowie Frederik Förstner (jeweils von Winzeln aus). An der Hahnweide fand zu diesem Zeitpunkt der dortige Wettbewerb statt, an dem auch Piloten des LSV Schwarzwald teilnahmen.