In der verangenen Woche hat die Segelflugsaison 2015 am Flugplatz Winzeln-Schramberg begonnen. Während das traditionell feuchte Fluggelände am Rand der Eschach in normalen Jahren erst ab Anfang Mai mit Flugzeugen und Fahrzeugen befahren werden kann, ist das Fluggelände aktuell knochentrocken. Zur Freude der Flugschüler sind auch die Flugzeuge schon einsatzbereit, weshalb am Wochenende auch schon kräftig geschult wurde und einige Interessenten Flugplatzluft schnuppern konnten.
Im Winter wurden von der Vereinsleitung außerdem einige Besonderheiten für das anstehende Flugjahr geplant. Neben der Möglichkeit, mit Vereinsflugzeugen auf Wettbewerben zu fliegen, wird es in diesem Jahr seit längerer Pause auch wieder einen Flugtag Mitte September geben. Außerdem wird ein VHS-Kurs der VHS Schramberg angeboten werden, welcher die Chance bietet, sich ein Wochenende lang als Flugschüler im Verein einzugliedern und sich aktiv zu beteiligen. Diese Kurse waren in der Vergangenheit immer äußerst beliebt und erleichtern Luftfahrtbegeisterten den Einstieg in den Luftsport.
Weil Segelflugzeuge keinen eigenen Antrieb besitzen, werden sie entweder von einem Motorflugzeug in die Luft geschleppt oder mit einer 400 PS starken Seilwinde an einem 1300 Meter langen Kunststoffseil in die Luft gezogen. Nach knapp 50 Sekunden erreicht das Segelflugzeug eine Höhe von 400 Metern. Die Verbindung zwischen Seil und Luftfahrzeug wird getrennt und das Segelflugzeug fliegt frei weiter. Anschließend werden die Seile von einem PKW wieder an die Startstelle zum nächsten Segelflugzeug gezogen.
Nachdem in den letzten Wochen bereits gutes Wetter herrschte, wurde nun der Startschuss für den von den Piloten seit Monaten sehnlich erwarteten Start des Schulungsbetriebs mit der Seilwinde gegeben. Nach dem Aufrüsten der Segelflugzeuge starteten am Samstagvormittag die ersten Überprüfungsflüge.
Bei perfektem Wetter und guten Bedingungen konnten bis Samstagabend knapp 70 Segelflugstarts durchgeführt werden. Die Segelflieger mit Flugschein und die fortgeschrittenen Flugschüler konnten nach den durchweg erfolgreichen Überprüfungsflügen auf die weiteren Schul- und Leistungsflugzeuge des Luftsportvereins umsteigen und erste Themikflüge absolvieren. Da am Samstag auch die Segelflugbundesliga für die Saison 2015 ihren Auftakt hatte, konnten diese Thermikflüge gewertet werden und katapultierten den LSV gleich am ersten Wertungstag auf Platz 7, unter anderem durch hervorragende Streckenflüge von Matthias Sturm und Michael Schlaich.
Wie jedes Jahr, gab es auch diesen Winter wieder zahlreiche Anmeldungen von Neulingen, die nun endlich in Ihre praktische Ausbildung starten können. Diese beginnt im zweisitzigen Schulungsflugzeug des Luftsportvereins. Ähnlich einem Fahrschulauto sind im Schulungsflugzeug alle Bedienelemente und Instrumente doppelt verfügbar. In 40-60 Schulungsstarts mit dem Fluglehrer erlernt der Schüler schrittweise das Starten, Landen, die Nutzung der Thermik und das Beherrschen von Gefahrensituationen. Wenn der Flugschüler genügend Erfahrung und Sicherheit auf dem Schulflugzeug erreicht hat, absolviert der Schüler seine ersten Alleinflüge und steigt dann auf einsitzige Übungsflugzeuge um, auf denen weitere Ausbildungsflüge durchgeführt werden.
Ein eigenes Segelflugzeug ist nicht erforderlich. Der Luftsportverein ist im Besitz von derzeit modernen 9 Segelflugzeugen vom Schulungsflugzeug bis den in der Segelflug-Bundesliga eingesetzten Hochleistungssegelflugzeugen, die allen Piloten zur Verfügung stehen.
Derzeit werden in der Flugschule des Luftsportvereins 15 Segelflugschülerinnen und –flugschüler im Alter zwischen 14 und 40 Jahren ausgebildet. Daneben wird im Verein die Ausbildung zum Motorflieger angeboten. Wer sich für eine Flugausbildung interessiert kann sich direkt am Flugplatz oder auf der Homepage des Luftsportvereins (www.lsv-schwarzwald.de) informieren. Möglichkeiten zu Probeflügen bestehen jederzeit nach entsprechender Voranmeldung.