Nach einem Kopf- an Kopf-Rennen mit Jürgen Rusch aus Heppenheim hat Michael Schlaich vom LSV Schwarzwald e.V. am Ende die Nase vorne. Er ist Deutscher Meister im Streckensegelflug 2019 in der traditionell heiß umkämpften Wertung der 18m-Klasse. Nach sieben Titeln in der Mannschaftswertung (1991, 1993, 1994, 1996, 2002, 2004, 2015) ist dies nun der vierte Titel in der Einzelwertung (1995, 2002, 2004, 2019).
Bei der Deutschen Meisterschaft zählen die 3 punkthöchsten Flüge, die innerhalb einer Flugsaison in Deutschland erflogen werden. Schlaich brachte Flüge von 864, 848 und 845 km in die Wertung. Entscheidend für die hohe Punktzahl war, dass alle 3 Flüge im Vorfeld angemeldet wurden und es sich dabei um nahezu gleichseitige Dreiecke handelt. Eine Anmeldung bedeutet, dass der Flug im Vorfeld geplant und die Strecke und Wendepunkte entsprechend festgelegt wurden. Für solche Flüge müssen beispielsweise die Wetterbedingungen auf der gesamten Strecke optimal eingeschätzt werden. Da die Flüge bis in den südlichen Schwarzwald, an die Rhön und in den Bayerischen Wald hineinführten, kommt noch die gute Kenntnis der Gegebenheiten vor Ort hinzu. Neben diesen herausragenden Flügen konnte Schlaich in dieser Saison sogar mehrmals deutlich größeren Strecken mit bis zu 1007km erfliegen. Da diese jedoch ohne vorherige Anmeldung erfolgten bzw. aus einer Flugverlängerung eines angemeldeten Fluges hervor gingen, war die Ausbeute in Punkten geringer.
Sowohl die angemeldeten Flüge als auch die freien Flüge über große Distanzen erfordern ein Höchstmaß an Planung und körperlicher und mentaler Fitness. Die Flüge dauerten bis zu 11 Stunden, in denen keine echten Erholungspausen möglich waren. Das alles tritt jedoch nach einem erfolgreichen und schönen Streckensegelflug in den Hintergrund.
Bild: Volker Herbst